Was bringt das neue Jahr für die Steiermark und speziell für unsere Region, wollte die Aktiv Zeitung von mir wissen. Lesen Sie hier das gesamte Interview.

„Trotz der weltumspannenden Krise auch 2021 in der Marktgemeinde Eibiswald und im Land Steiermark volle Kraft voraus!“

Aktiv: Mit einer großen Zustimmung von 70 % – mittlerweile auch in der Region – hört man immer wieder, dass Sie über kurz oder lang der Gemeinde den Rücken kehren werden und in der Landespolitik Verantwortung übernehmen wollen.

So viel sei vorweg klar gesagt, die Arbeit als Bürgermeister erfüllt mich mit Stolz und Freude. Solange mich die Eibiswalderinnen und Eibiswalder als ihren Bürgermeister sehen, werde ich auch das Amt des Bürgermeisters ausüben. Als gewählter Politiker Verantwortung im Land zu übernehmen, ist ja unser Auftrag und diesen Auftrag werde ich auch weiterhin als Landtagsabgeordneter erfüllen. Ich sehe es als klaren Vorteil für unsere Region, dass BürgermeisterInnen wie Kollegin Skazel aus St. Peter oder auch ich zusätzlich im Landtag vertreten sind. Oft ist es wichtig, den so oft erwähnten Hausverstand von Kommunalpolitikern, sprich der Bürgermeister, im Land einzubringen. Wir sind ganz nah bei den Bürgern und ihren Anliegen, wissen, wo der Schuh drückt.

Sie haben durch Ihre Rede beim Budgetlandtag auf sich aufmerksam gemacht, viele Menschen sahen sich die Rede auch im Livestream an. Gab es Reaktionen?

Ja, das kann man so sagen. Ich bekam sehr viele persönliche Gratulationen. Um was ging es dabei: Schlussendlich leiden alle unter dieser Krise und es kann nicht sein, dass die Politik in so einer schwierigen Zeit nicht gemeinsam miteinander gute Entscheidungen treffen kann. Ich habe diese Diskussionen mittlerweile satt! „Was weiß ich besser als Du? Ich hätte das so gemacht! Der Blaue kann mit dem Roten nicht, der Rote mit dem Türkisen usw.“, das bringt uns mittel- bis langfristig nicht weiter. Warum einigt man sich nicht auf das Gemeinsame, so wie viele Gemeinden es vor Ort schon seit Jahren praktizieren und vorzeigen. Eibiswald konnte erst durch eine gemeinsame parteiübergreifende Zusammenarbeit zu dem werden, was wir heute wieder sind, eine aufstrebende, gemeinsam nach vorne blickende Gemeinde.

Stichwort nach vorne blicken. Was sind Ihre Pläne für 2021? Was können sich die Menschen trotz der Krise erwarten?

Zuerst würde ich diese Krise sofort beenden, wenn ich könnte (lacht). Als Bürgermeister gibt es in Eibiswald einen klaren Auftrag aus unserem Bürgerbeteiligungsverfahren 2018/19. Diese Punkte werden als Erstes abgearbeitet. Aktuell steht der Bau von leistbarem Wohnen an oberster Stelle. Dazu wird es im ersten Halbjahr die Vergabe nach einem Architekturwettbewerb geben und die ersten 16 Wohnungen werden dann in Angriff genommen. Dank der enormen Nachfrage nach Wohnraum kann ich schon jetzt den Bau von 13 weiteren Einheiten ankündigen. Mit dem Ankauf eines weiteren geeigneten Grundstückes sorgen wir dann für weitere Baumaßnahmen vor, wenn der Bedarf besteht.

Eibiswald als Gesundheitsstandort zu etablieren, ist unser zweites großes Aufgabengebiet! Auch da wird bereits im Frühjahr mit dem Ausbau des Gesundheitszentrums Eibiswald begonnen. Weitere drei bis fünf Fachärzte werden dann in Eibiswald für die Gesundheit der Bevölkerung zur Verfügung stehen.

Es wird dazu noch Projekte für unsere Jugend (Erlebnispark) und Familien (Kinderbetreuung, Hebung der Verkehrssicherheit im Bereich der MMS Eibiswald) geben. Hohe Priorität werden weiterhin der Breitbandausbau und der Gewerbepark Hörmsdorf haben.

Diese Vorhaben zügig voranzutreiben und auch einige größere und kleinere Straßenbauprojekte in allen Ortsteilen stehen für das heurige Jahr am Plan. Dazu möchte ich ebenso ausdrücklich LH-Stv. Anton Lang danken, der uns auch heuer wieder im Rahmen der Möglichkeiten großzügig mit Mitteln des Landes Steiermark unterstützt.

Mit LH-Stv. Anton Lang und OAR Amtsleiter Christian Krottmaier

Die Aufgaben in der Marktgemeinde klingen schon sehr vielfältig und herausfordernd. Bleibt dann noch Zeit für die Arbeit im Landtag Steiermark?

Nach einer kurzen Start- und Kennenlernphase kam 2020 leider das Coronavirus dazwischen. In der Zwischenzeit habe ich mich im Landtagsklub der SPÖ, aber auch in den Ausschüssen (Soziales, Bildung, Gesellschaft und Gesundheit, Kontrolle und Petitionen), in welchen ich tätig bin, eingearbeitet und bringe mich punktuell zu Themen, vor allem natürlich im Sinne unserer Region, ein. Zukünftig werde ich auch eine Sprecherfunktion im Landtagsklub einnehmen.

Wichtig ist mir aber, dass wir als Land Steiermark die Krise schnellstmöglich hinter uns bringen, um unsere Steiermark, die Regionen und die Gemeinden wieder auf die Überholspur zu bringen. Daher ist es mir auch sehr wichtig, in unserer Region den Anschluss an den Bahnhof Südweststeiermark bestmöglich voranzutreiben und unsere Chancen – wir kommen damit ja bekanntlich aus unserer verkehrspolitischen Randlage – dahingehend bestens zu nutzen.

Grundsätzlich möchte ich aber die SPÖ wieder zu alter Stärke verhelfen und dazu zählt unter anderem auch, dass wir wieder die Partei der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, der Angestellten und der kleinen und mittleren Unternehmen werden. Die breite Masse in der Steiermark ist die Mittelschicht, aus der komme ich und diese möchte ich auch in Zukunft zu 100 % unterstützen. Dazu muss man als Politiker glaubhaft vorangehen, und das werde ich versuchen.

Herr Thürschweller, eine persönliche Frage: Wie schwierig waren die letzten Monate speziell auch für Sie als Bürgermeister und Landtagsabgeordneter?

Die Frage, wie schwierig diese Zeit für mich als Politiker war, stellt sich für mich nicht. Schließlich wurden wir alle gewählt, um unser Land, unsere Region und in meinem Fall auch meine Gemeinde sicher durch Krisen zu bringen sowie die Region weiterzuentwickeln und zu gestalten. Das sehe ich in guten, aber auch in schlechteren Zeiten als meine Aufgabe und daran arbeiten mein Team und ich tagtäglich.

Es ist mir aber auch bewusst und hat mich in einzelnen Fällen überaus betroffen gemacht, dass es sehr viele Menschen in dieser Krise schwer getroffen hat. Sowohl gesundheitlich als auch wirtschaftlich. Diesen Menschen muss im Rahmen unserer Möglichkeiten mit allen Mitteln bestmöglich geholfen werden.

Danke für das Gespräch!

Danke ebenfalls und ich darf auf diesem Wege allen Steirerinnen und Steirern noch einmal viel Erfolg, Glück und Gesundheit für das Jahr 2021 wünschen.

Erschienen in der Aktiv Zeitung, 1. Ausgabe 2021